Initiative der Freizeitunternehmen in RLP zur Corona-Krise
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- Geschreven: vrijdag 17 april 2020 12:12
Offener Brief der Freizeitunternehmen an das Land Rheinland-Pfalz
Mainz, 16. April 2020
Sehr geehrtere Frau Ministerpräsidentin Dreyer, sehr geehrter Herr Minister Wissing, sehr geehrter Herr Minister Lewentz, sehr geehrte Frau Ministerin Bätzing-Lichtenthäler, sehr geehrte Frau Ministerin Ahnen, sehr geehrte OberbürgermeisterInnen und sehr geehrte StadträtInnen,
die Corona-Krise hat uns alle fest im Griff. Es geht um die Gesundheit von Millionen, um unsere Zukunft – aber auch um unsere Wirtschaft.
Wir sind froh und dankbar, wie schnell vielen unserer MitarbeiterInnen über staatliches Kurzarbeitergeld geholfen werden kann. Die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik agiert aktuell im Minutentakt und bringt laufend neue Hilfspakete und Gesetzesänderungen auf den Weg. Das ist großartig, denn auch für Sie alle ist diese Situation neu.
An Freizeitvergnügen denkt dabei im Moment sicher niemand – über Freizeitunternehmen spricht auch niemand. Doch unsere Branche ist mit am härtesten betroffen: Von heute auf morgen wurden alle Freizeitaktivitäten ausnahmslos eingestellt und alle Betriebe zum Wohle der Allgemeinheit zwangsgeschlossen, es fließen keinerlei Einnahmen mehr. Uns allen ist klar: Gesundheit geht vor, Freizeitvergnügen hat momentan keinerlei Priorität. Dafür haben wir volles Verständnis.
Aber auch wir sind ein Wirtschaftszweig – in Rheinland-Pfalz sogar ein großer! Und wir haben große Sorgen, wie lange wir durchhalten können. Wir gehören fast alle zum typischen Mittelstand mit 11 bis 250 MitarbeiterInnen.
In der gesamten Freizeitbranche des Landes geht es um viele tausend Arbeitsplätze. Menschen, die ihre Arbeit und die Freude, die sie anderen damit geben können, lieben – und die davon leben.
Es geht aber auch um die vielen glücklichen BesucherInnen in unseren Freizeitstätten! Also auch darum, wie wir nach dem Tal der Tränen wieder Freude und Zuversicht in die Gesichter der Menschen in Rheinland-Pfalz zaubern können. Wenn das Schlimmste überstanden ist, dann wollen sie raus, sich bewegen, etwas gemeinsam unternehmen. Sie wollen klettern, ins Kino, Trampolinspringen, schwimmen, zum Fitness, bowlen, gemeinsam Spiele spielen, Abenteuer erleben - und wieder LEBEN!
Doch wo? Denn viele von uns wird es dann nicht mehr geben – es sei denn, Stadt, Land und Bund schaffen JETZT schnell unkomplizierte Hilfen und Klarheit. Gerne möchten wir Sie dabei mit konkreten Vorschlägen unterstützen – denn Sie können und müssen nicht auf jede Frage eine Antwort parat haben.
Natürlich sind unsere Unternehmen und Herausforderungen vielfältig und individuell unterschiedlich - nachfolgend haben wir die meistgenannten Sorgen und Forderungen formuliert und bitten Sie um kurze Aufmerksamkeit auf diese Kernthemen der lokalen Freizeitbetriebe:
- Exitstrategien
Wir verstehen, dass eine Situation wie die aktuelle noch nie dagewesen ist und es keine Pläne in den Schubladen gibt. Aber wir brauchen eine grobe Perspektive, allein schon, um unsere Liquidität sinnvoll planen zu können. Die Banken verlangen das auch von uns, wenn wir Kredite wollen. Reden wir von zwei Monaten, sechs, oder zwölf?
Keiner von uns glaubt, dass das Leben in wenigen Tagen wieder seinen gewohnten Weg gehen wird. Wir sind auch bereit, hier unsere gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und Menschen zu schützen, indem sie nicht in Massen zu Sport- und Freizeitaktivitäten gehen. Aber wir brauchen einen schrittweisen Exitplan, um nicht zugrunde zu gehen. Wir möchten Ihnen konkrete Vorschläge machen, wie Gäste unter Einhaltung von Schutzvorkehrungen in kleineren Gruppen schrittweise wieder zu uns kommen können. Mit sinnvollen Maßnahmen und Einschränkungen wäre ein Betrieb in vielen Unternehmen sicher zeitnah möglich.
- Mieten
Freizeitunternehmen wie wir brauchen für ihr Geschäft riesige Flächen von vielen Hunderten bis Tausenden von Quadratmetern. Diese sind in aller Regel gemietet. Die Miete für riesige Flächen ist ebenfalls riesig und fällt auch in Schließzeiträumen an – denn VermieterInnen leben von diesen Einnahmen. Hier braucht es eine staatliche Lösung, die Lasten müssen auf alle gleichmäßig verteilt werden und dürfen nicht nur die behördlich von ihren Einnahmen abgeschnittenen Mieter schlecht stellen.
Wir fordern daher eine Art „Kurzmietengeld“, bei dem der Staat anteilig die Mieten von privaten Unternehmen übernimmt! Würde der Staat zum Beispiel mit 60% der Mietkosten in der Zeit der Schließung einspringen, könnten Vermieter und Mieter sich über die Differenzbeträge verständigen.
- Minijobber, Auszubildende & studentische Aushilfen
Die Freizeitbranche beschäftigt zahlreiche Minijobber und studentische Aushilfen. Nicht, weil sie es sich leicht machen will, sondern weil das zu einem Geschäft, das vornehmlich abends und am Wochenende stattfindet und viele Köpfe in vielen Schichten braucht, einfach passt. Damit schaffen wir Zuverdienst und Perspektiven für Menschen, die noch am Anfang ihres beruflichen Lebens stehen, von ihrem Hauptberuf nicht leben können oder ihre Ausbildung finanzieren müssen. Und genau diese Menschen werden nun im Stich gelassen – denn Auszubildende, Minijobber und studentische Aushilfen haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld.
Hier muss eine Lösung her! Wir wollen diese MitarbeiterInnen nicht verlieren, da sie fester Bestandteil unserer Wiederaufbaupläne sind, aber wir können sie nicht über Monate ohne jegliche Einnahmen aus eigener Tasche finanzieren.
- Finanzierungshilfen & Subventionen für den Mittelstand
Der Staat verspricht für gesunde Unternehmen, die einzig durch die COVID-19 Pandemie in Schwierigkeiten gekommen sind, Hilfen in Milliardenhöhe vor allem durch Kredite der KfW über die Hausbanken. Das ist ein toller erster Schritt!
Uns ist klar, dass die Bearbeitung Zeit benötigt und wir tun alles, um diese aus eigenen Mitteln zu überbrücken, trotz vollem Umsatzausfall. Doch wir brauchen hier schnelle Prozesse, denn es wird von Woche zu Woche für viele Betriebe finanziell immer enger werden.
Wir fordern zusätzlich in Rheinland-Pfalz mehr tilgungsfreie Subventionen auch für den Mittelstand, nicht nur für Kleinunternehmen – denn Kredite verschieben das Problem nur, lösen es aber nicht. Wir werden ganz ohne eigenes Verschulden monetär hochverschuldet aus dieser Krise hervorgehen. Die Tilgung wird uns über Jahre belasten und Investitionen in die Zukunft unmöglich machen – wenn wir überhaupt überleben. Dabei geht es gerade im Mittelstand um Tausende von Arbeitsplätzen und das Herz unserer Wirtschaft. Wir stehen vor einem riesigen Stapel bürokratischer Anträge mit vielen „Wenns“ und „Abers“, nur ohne Aussicht auf schnelle Hilfe.
- Entschädigungen
Bislang wird erwartet, dass die Kosten für den Schutz des Allgemeinwohls – nämlich die Kosten, die durch unsere Unternehmensschließungen entstehen – allein von den Unternehmen selbst durch eigene Liquiditäten und Kredite, die über viele Jahre zu Schulden führen, getragen werden. Dabei sieht das Infektionsschutzgesetz ausdrücklich Entschädigungen für Unternehmen vor, die auf Basis dieses Gesetzes durch die Behörden zwangsgeschlossen werden. Ja, die heutige Situation ist neu. Aber die Kosten für eine gesamtgesellschaftliche Krise dürfen nicht einzelne Wirtschaftszweige tragen – dies muss die Allgemeinheit, also der Staat, tun!
Bitte schaffen Sie hier schnell Klarheit und prüfen Sie Entschädigungen durch staatliche Mittel!
Ja, wir brauchen Sie als PolitikerInnen, um in Situationen wie diesen zu unser aller Wohl Grundsatzentscheidungen zu fällen und uns vor allem schnell zu helfen. Ja, wir brauchen auch einzelne Experten, die die Gesamtsituation fachmännisch beurteilen.
Aber der Schwarm ist immer intelligenter als der Einzelne. Sie müssen nicht für jedes Detail unserer Branche eine Lösung parat haben: Wir kennen unsere Branche besser als jeder andere. Deswegen solidarisieren wir uns, unterstützen uns gegenseitig und finden gemeinsam Ideen und Lösungen, um aus dieser Lage wieder heraus zu kommen.
Hören Sie sich unsere Ideen an, nehmen Sie sie an und bitte handeln Sie!
Gemeinsam wollen wir nach der Corona-Krise wieder aus den Köpfen der Menschen bekommen und ihnen wieder Lust am Leben schenken.
Bitte geben Sie unserer Branche in den nächsten Tagen einen Gesprächstermin, so dass wir gemeinsam „an einem Tisch“ konkrete Pläne schmieden können! Damit Rheinland-Pfalz auch und besonders nach der Krise noch Orte der Freude und Bewegung haben.
Hochachtungsvoll,
66 Minuten Theater Adventures Neuwied
BLOCSCHOKOLADE Trier
Blockwerk Mainz
Chamäleon – Alles nur Theater
Clip´n Climb Mainz
Dschungeldorf Simmern/Hunsrück
Eifelblock Trier
Eventpark Landau GmbH
Felix Bowling Ludwigshafen
Fitness und Gesundheitspark Kirchberg
Freiraum Veranstaltungen Koblenz
Funpark Landau GmbH & Co. KG
FUNtasie Kastellaun
Magic Room Escape Koblenz
KandiTurm Andernach
Kletterpark Mosel Adventure Forest, Traben-Trabach
Kletterschule Mittelrhein
Kletterwald Bad Marienberg
Kletterwald Diez
Kletterwald Sayn
Kletterwald Vulkanpark
Kletterzentrum Extrem Ludwigshafen
Landauer Kletterhalle
LKE Landauer Kultur und Event GmbH & Co. KG
Gravity Boulderhalle Bad Kreuznach
Outdoorpark Lauschhütte
Phönix Bowling Mainz
Schwarzlichthelden Mainz
Tobolino Mainz
TRAILEXPERTS Stromberg
Triolago Riol/Mosel
Initiative der Freizeitbetriebe in Rheinland-Pfalz während der Corona-Krise
Ansprechpartner für die Presse:
Thorsten Held
ERLEBNISreich GmbH
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